Verbot der Synergetik Therapie in München

Kurzüberlick und Chronologie

Verwaltungsinspektor Dopmeier erlaubt im April 2003 die Genehmigung zur Ausübung der Synergetik Therapie auch bei Kranken in München

35. Regine H.: Würde es die Synergetik-Therapie nicht geben, hätte ich heute noch erhebliche psychische Störungen und würde nicht nur dem Gesundheitssystem hohe Kosten verursachen, sondern wäre auch arbeits- und überlebensunfähig....

Hier die Genehmigung der Ausübung der Synergetik Therapie auch für Kranke im Schreiben vom April 2003

Landeshauptstadt München
Referat für Gesundheit und Umwelt
Dachauer Str. 90

80335 München
rgu-gdk@muenchen.de

Verwaltungsinspektor Dobmeier

Vollzug des Heilpraktikergesetzes;
Ermittlungen wegen vermuteter unerlaubter Ausübung der Heilkunde

…April 2003

Sehr geehrte …….
sehr geehrter…….
zu Ihrem o.g. Antwortschreiben auf unsere Anfrage vom 27.02.2003 (Frau Dr. Deloch) dürfen wir folgendes mitteilen.
Zunächst widersprechen wir Ihrer Ansicht, es sei „bestimmt nicht im Sinne des Bayerischen Staatsministeriums, dass sich jedes einzelne Gesundheitsamt in Bayern mit dem Thema auseinandersetzt.“ Es ist vielmehr sogar so, dass jede örtlich zuständige Sicherheitsbehörde (so wie wir in unserer Doppelfunktion als solche für den Gesundheitsbereich) nach Art. 6 und 7 des bayerischen „Gesetzes über das Landesstrafrecht und das Verordnungsrecht auf dem Gebiet der öffentlichen Sicherheit und Ordnung“ (LStVG) ausdrücklich befugt und verpflichtet ist, zur Erfüllung ihrer originären Aufgabe der Gefahrenabwehr eine eigene Einschätzung der Gefahrenlage zu treffen und bei entsprechendem Ergebnis in eigener Kompetenz die erfor-derlichen gefahrenabwehrenden Maßnahmen anzuordnen. Dies gilt auch für das vorliegende Thema „Synergetik-Therapie“.
Es besteht daher kein Anlass, Ihr Schreiben an das Ministerium weiterzuleiten. Ebenso erüb-rigt es sich, das Ministerium um eine Aussage zu der von Ihnen unter Punkt 6. geschilderten Spezialsituation zu bitten. Wir werden auf jene Situation noch weiter unten zu sprechen kommen.
Wir bitten auch um Verständnis, dass wir in dieser Angelegenheit ausschließlich mit Ihnen kommunizieren werden, da Sie selbst als Einzelpersonen – und nicht etwa Ihr Berufsverband

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oder sonstige „fachkundige Personen“ – nach LStVG die alleinigen Adressaten von Maßnah-men unsererseits sind. (Es steht Ihnen natürlich frei, selbst den Berufsverband o.ä. beizuziehen.)
Sofern bei Ihnen Zweifel an unserer im folgenden formulierten Rechtsauffassung zum Thema bestehen sollten, wäre dies allenfalls auf dem Verwaltungsrechtsweg (Widerspruch und Klage) geltend zu machen. Bitte beachten Sie jedoch, dass das Ihnen hier vorliegende Schreiben keinen rechtsmittelfähigen Bescheid darstellt, sondern rein informativen Charakter hat. Sollten Sie zur Einleitung einer abschließenden Klärung einen solchen – kostenpflichtigen – Bescheid wünschen, so teilen Sie uns dies bitte mit; wir könnten uns jedoch vorstellen, dass der im folgenden vorgeschlagene Kompromiss auch in Ihrem Sinne ist.
Wir halten es nun nach Durchsicht Ihrer Argumentation, Ihrer Website sowie einiger weiterer Websites von „Synergetiktherapeuten“ keineswegs für abschließend widerlegt, dass die von Ihnen und Ihren „Kollegen“ unter der Bezeichnung „Synergetik-Therapie“ vorgenommenen Tätigkeiten erlaubnispflichtige Ausübung der Heilkunde darstellen.
Es handelt sich jedenfalls mindestens um eine Tätigkeit im absoluten Grenzbereich zur Aus-übung der Heilkunde und wir nehmen an, dies ist auch von ihrem Erfinder so intendiert: eine Möglichkeit des Gelderwerbs, welche sich möglichst stark dem Gebiet der Heilkunde annähert und dem Kunden auch ein solches Bild vermittelt, jedoch – zumindest nach Meinung der Pro-tagonisten – gerade noch nicht der Erlaubnispflicht nach dem Heilpraktikergesetz unterliegen soll.
Selbstverständlich gilt hierfür unabhängig von weltanschaulichen Gesichtspunkten zunächst der Grundsatz der Berufsfreiheit (Art. 12 GG); es ist jedoch durch die zuständigen Behörden sicherzustellen, dass keine anderen Rechtsgüter wie das Recht auf körperliche Unversehrtheit (Art. 2 Abs. 2 GG) beeinträchtigt werden, indem durch die fragliche Tätigkeit möglicherweise Kunden in ihrer Gesundheit gefährdet oder geschädigt werden.
Hierfür ist unabhängig von der Rechtsfrage, ob es sich bei dieser Tätigkeit tatsächlich um Ausübung der Heilkunde im Sinne des § 1 HeilprG handelt oder nicht, u.E. durch die Behörde zunächst und vor allem eine realistische Einschätzung der aus der Tätigkeit resultierenden Gefahrenlage für den Kundenkreis zu treffen und bei Bejahung einer solchen die erforderliche Maßnahme (z.B. Untersagung der Tätigkeit) einzuleiten, um dem Sinn der Regelungen des HeilprG Genüge zu tun.
Sie haben uns als Anlage ein „Informationsblatt zu Synergetik Therapie Einzelsitzungen“ so-wie auf dessen Rückseite die „Ethikrichtlinien des Berufsverbandes für Synergetik Therapeu-tinnen u. Therapeuten BVST (23.06.02)“ übersandt.
Das Infoblatt und die „Richtlinien“ enthalten – teilweise wiederholt – etliche Formulierungen, die – sofern die beiden Dokumente vor Vertragsabschluss / Behandlungsbeginn jedem Klien-ten mit genügend Zeit zum aufmerksamen Durchlesen und zur Unterschrift vorgelegt werden – das Risiko als relativ gering erscheinen lassen, dass sich einer Ihrer Klienten nicht darüber im klaren sein könnte, dass die „Synergetik-Therapie“ keinesfalls die Behandlung durch einen Arzt, Psychotherapeuten oder Heilpraktiker ersetzen kann.
Für in diesem Sinne besonders zweckmäßig halten wir die Passagen „Der Klient weiß, dass er sich über seine medizinische und psychotherapeutische Versorgung selbst informieren muss“, „Es wird darauf hingewiesen, dass er (der Klient) sich mit dem Arzt seines Vertrauens beraten

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soll“, „Synergetik Therapie ist keine Psychotherapie“, „Mit der Therapievereinbarung wird … keine Entscheidung getroffen, ob und in welchem Umfang medizinische oder psychotherapeutische Versorgung vom Klienten in Anspruch genommen werden muss“, „Der Klient sollte sich während der Therapie weiterhin mit seinem Arzt des Vertrauens beraten …. die Zusammenarbeit ist erwünscht und wichtig“ und „Der Klient weiß, dass ein Synergetik Coach / Profiler über keine medizinische Qualifikation verfügt“. Besonders die letzteren beiden Zitate halten wir un-bedingt für gegenüber den Klienten mehrfach – auch während der laufenden „Therapie“ – her-ausstellens- und erwähnenswert.
Mit anderen Worten: wir tendieren nach wie vor zwar dazu, die „Synergetik-Therapie“ als erlaubnispflichtige Ausübung der Heilkunde i.S.v. § 1 HeilprG einzustufen, sehen jedoch derzeit davon ab, diese Frage im Wege eines aufwendigen Verwaltungs- bzw. Rechtsmittelverfahrens zu klären bzw. klären zu lassen sowie gleichzeitig Strafanzeige wegen Verstoßes gegen § 5 HeilprG gegen Sie zu erstatten, da wir die für die Klienten möglicherweise entstehenden Gefahren aufgrund Ihrer derzeitigen Praxis der Kundeninformation, welche u.E. – wenn auch noch verbesserungsfähig (siehe unten) – jedenfalls in die richtige Richtung geht, für noch vertretbar gering halten.
Für zumindest problematisch halten wir die Bezeichnung „Therapie“ im Zusammenhang mit „Synergetik“. Unabhängig von der griechischen Ursprungsbedeutung des Wortes Therapie hat sich allgemein eine starke Assoziation dieses Begriffs mit der Kunst der Ärzte, Heilpraktiker, Psychotherapeuten oder der sonstigen nichtärztlichen Heilberufe herausgebildet, so dass den Klienten auf diesem Weg doch wieder medizinische Qualifikation der Betreiber der Synergetik suggeriert werden könnte; ebensolches gilt für die Verwendung der Begriffe „Behandlung“ und „Behandler“.
Hingegen halten wir Bezeichnungen wie „Synergetik Coach(ing)“, Synergetik Profiler/Profiling“, „Stressbewältigung“, „Konfliktlösung“ oder Neuschöpfungen wie z.B. „synergetische Selbstorganisation“ oder „Berater für Synergetik“ für problemlos; wir bitten Sie, ernsthaft darüber nachzudenken, inwieweit Sie nicht – zum größtmöglichen Schutz Ihrer Klienten – mit den genannten Bezeichnungen auskommen können.

Ferner halten wir es für nicht zielführend, dass mehrfach darauf hingewiesen wird, der „Synergetik Coach / Profile` gebe „keine Heilungsversprechen ab“ – schließlich wird auch ein Arzt nur im Rahmen eines Dienstvertrages gemäß BGB tätig, in welchem nur ein Tätigwerden nach den Regeln der ärztlichen Kunst, nicht aber ein Heilungserfolg an sich geschuldet wird -, und dass der Klient mehrfach versichern muss, für sich selbst die volle Verantwortung zu tra-gen – ein solcher „Haftungsausschluss“ ist u.E. das Papier nicht wert, auf dem er steht, da die gesetzlichen Regelungen des Privatrechts und auch des öffentlichen Gesundheitsschutzes grundsätzlich anzuwenden sind.
Ausdrücklich fordern wir Sie jedoch dazu auf, künftig nicht mehr mit den unbewiesenen Behauptungen zu werben, es handle sich bei Ihrer Tätigkeit nicht um Heilkunde im Sinne des Heilpraktikergesetzes, die Tätigkeit falle nicht unter bzw. beinhalte keinen Verstoß gegen das Heilpraktikergesetz, es würden keine Diagnosen oder Therapien im medizinischen Sinne durchgeführt und in keinem Fall werde im Sinne der sog. Eindruckstheorie des BGH der Eindruck erweckt, den Klienten von Krankheiten, Leiden oder Körperschäden zu heilen oder ihm Erleichterung zu verschaffen.

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All dies steht so nicht fest.
Auch den Begriff „Selbstheilung“ halten wir für gefährlich und irreführend, insbesondere wenn er im Zusammenhang mit schwerwiegenden Erkrankungen wie z.B. bösartigen Geschwulstleiden verwendet wird. Sie selbst stellen ja in Ihrem Schreiben und auf Ihrer Homepage einen Bezug zwischen „Synergetik“ und Krebserkrankungen her. Wir sehen hier mögliche Parallelen zum Fall des „Krebsheilers“ Dr. Hamer und seiner kleinen Patientin Olivia, welcher vor einigen Jahren in der Medienöffentlichkeit große Beachtung gefunden hat. Hier wurde vom „Therapeuten“ unterstellt, die Krebserkrankung sei lediglich die Vorstufe zu einer Selbstheilung des Körpers und man dürfe hier auf keinen Fall eingreifen – wir haben auch auf Websites von „Synergetiktherapeuten“ Links entsprechenden Inhalts gefunden -, mit den bekannten fatalen Folgen für die kleine Patientin, welche bis zu einer Flucht der Eltern mitsamt dem Kind ins Ausland ging, um sich so dem Zugriff der Behörden und der Schulmedizin zu entziehen. Als das Kind schließlich wieder nach Deutschland gebracht wurde, fand man – nach Erinnerung des Unterzeichners – bei der sofort eingeleiteten Operation einen Tumor vor, der bereits so groß war, dass die Patientin nur noch unter Schwierigkeiten genügend Atemluft holen konnte. Wir fordern Sie deshalb auf, – insbesondere im Zusammenhang mit Krebs- und ähnlich schwerwiegenden Erkrankungen und jedenfalls solange selbstheilende Effekte, wie derzeit, nicht wissenschaftlich bewiesen sind – auf den Begriff „Selbstheilung“ zu verzichten oder ihn allenfalls im Zusammenhang mit kleineren Alltagsbeschwerden zu verwenden.
Die von Ihnen verwendeten, sicher (z.B. vom „BVST°) vorgefertigten Informationsmaterialien müssten Sie zur Erfüllung unserer obigen Forderungen entsprechend abändern. (Wie wir vorstehend dargestellt haben, ist deren Inhalt jedoch zu einem guten Teil durchaus in unserem Sinne.)
Zu der von Ihnen gestellten Frage, wie Sie vorgehen sollten, wenn sich bei einem Klienten / einer Klientin während der „Therapie“ bei Ihnen herausstellen sollte, dass diese/r depressiv veranlagt ist oder Krebs hat, ist zu sagen, dass Sie hier selbstverständlich unverzüglich auf dem Aufsuchen eines Arztes, oder – im Fall der Depression – eines Psychotherapeuten, be-stehen sollten ! Dies bedeutet nicht, dass Sie selbst die Therapie damit unbedingt abzubrechen hätten; eine Fortführung wäre durchaus denkbar, solange sichergestellt ist, dass parallel hierzu eine schulmedizinische Überwachung oder ggf. erforderliche Behandlung besteht. Sollte sich der Klient dann nach Ihren Erkenntnissen einer solchen verweigern, raten wir Ihnen dringend, die Gesundheitsbehörde zu informieren, damit diese – notfalls auch gegen den Willen des Klienten – Maßnahmen zur Abwehr einer möglichen Selbstgefährdung des Patienten treffen kann. Bedenken Sie die Ihnen in solchen Situationen zukommende besondere Verant-wortung.
Zu Ihrer Information dürfen wir Ihnen noch mitteilen, dass wir an die weiteren im Stadtgebiet München tätigen „Synergetiktherapeuten“ die gleichen Anforderungen stellen und diesen da-her vorliegendes Schreiben an Sie, natürlich anonymisiert, in Kopie zukommen lassen wer-den.
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Abschließend sei noch erwähnt, dass sich unabhängig von unseren bisherigen Ausführungen die Frage nach der Zulässigkeit bestimmter Aussagen Ihrer Website nach dem „Gesetz über die Werbung auf dem Gebiete des Heilwesens“ (HWG) stellt. Wir haben in Hinsicht hierauf die Regierung von Oberbayern als zuständige Stelle informiert. Die von dieser in eigener Kompe-
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tenz zu treffenden Entscheidungen bleiben von den Darstellungen in unserem Schreiben, die primär die Frage der Gefährdung der Volksgesundheit durch die unerlaubte Ausübung der „Synergetik-Therapie“ als eines Bereichs der Heilkunde betreffen, unberührt.

Mit freundlichen Grüßen
i. A.
Dobmeier
Verwaltungsinspektor

Synergetik Therapeutinnen der Brustkrebsstudie wurden am 02.03.04 angeschrieben

Der Text ist in sehr weiten Bereichen identisch mit den Formulierungen des Dr. Hepp vom Gesundheitsamt Goslar

Eine Teilnehmerin mailte:

Nein ich habe keine Internetseite und mache keine Werbung. Ich habe die Berufsausbildung auch noch nicht abgeschlossen und benutze keinen Therapeuten-Titel. Es geht lediglich um die Internet-Seiten (Brustkrebsstudie). Ich arbeite auch nicht beruflich damit (ich darf z. Zt nicht nebenbei arbeiten).

Folgenden Brief habe ich erhalten:

Vollzug des Gesetzes über die berufsmäßige Ausübung der Heilkunde ohne Bestallung (Heilpraktikergesetz – HeilprG): ANHÖRUNG wegen unerlaubter Ausübung der Heilkunde (Verstoß gegen § 1 HeilprG)

Sehr geehrte Frau…

„wir haben dem Internet (siehe Anlage) entnommen, dass Sie im Stadtgebiet von München gewerblich bzw. beruflich als „Synergetik-Therapeutin“ tätig sind. Es ist nach diesen Informationen zumindest nicht ausgeschlossen, dass Sie die Durchführung der ST aktuell anbieten oder dies in Kürze tun werden.
Gemäß § 1 HeilprG ist für die Ausübung der Heilkunden, ohne als Arzt bestallt zu sein, eine Erlaubnis erforderlich.
Ausübung der Heilkunde ist nach genannter Vorschrift jede berufs- oder gewerbsmäßig vorgenommene Tätigkeit zur Feststellung, Heilung oder Linderung von Krankheiten. Leiden oder Körperschäden bei Menschen, auch wenn sie im Dienste von anderen ausgeübt wird.
Diese Definition ist nach ständiger Rechtsprechung erfüllt, wenn die Tätigkeit nach allgemeiner Auffassung ärztliche bzw. medizinische (heilkundliche) Fachkenntnisse voraussetzt, sei es im Hinblick auf das Ziel, die Art oder Methoden der Tätigkeit oder für die Feststellung, ob im Einzelfall eine Behandlung überhaupt begonnen werden darf.
Erlaubnispflichtig sind aber auch solche Verrichtungen, die für sich gesehen keine medizinischen Fachkenntnisse voraussetzen, wenn sie Gesundheitsgefährdungen mittelbar dadurch zur Folge haben können, dass rechtzeitiges Erkennen ernster Leider, das ärztliches Wissen voraussetzt (Differentialdiagnostik), verzögert werden kann und die Wahrscheinlichkeit einer solchen Gefährung nicht nur geringfügig ist.
„S.Therapeuten“ berufen sich auf eine (angeblich wissenschaftliche) Lehre, die dazu dienen soll, Hintergrundstrukturen von Krankheitssymptomen in neuronalen Netzen aufzufinden und zu verändern. Das soll angeblich in Selbsthilfe des Patienten geschehen. Die Aufgaben des Therapeuten würden sich dabei darauf beschränken den Patienten zu unterstützen und zu leiten („ihn auf einer Innenweltreise zu begleiten“).
Den veröffentlichten Beschreibungen entnehmen wird, dass eine Tiefenentspannung bei den Klienten durchgeführt wird.

Die Klienten werden dabei durch Handlungen des Therapeuten wie Abspielen einer Musik, insbesondere auch durch Vorlesen eines Entspannungstextes mit den Methoden der Suggestion in einen Zustand der Entspannung versetzt. Hierei werden technische Abläufe eingesetzt, wie etwa das Rückwärtszählen und das Suggerieren eines Herabsteigens in die eigene Seele sowie eines Öffnens von Türen und auch weitere Interventionen, die zum einen den Abläufen einer medizhinischen Hypnose entsprechen und zum andere weitere suggestive Einflussnahmen auf den seelischen Zustand des Patienten darstellen. Es kann also keine Rede davon sein, dass bei der Synergetik kein Eingreifen des Therapeuten erfolgt und die Klienten den Prozess allein bewirken.
Nach allgemeinem ärztlichen Wissen unterliegen die Hypnose, aber auch die sonstigen psychotherapeutischen Maßnahmen, die in Form einer Suggestion vorgenommen werden, sogenannten Kontraindikationen und sollen bei bestimmten Krankheitsbildern nicht angewendet werden, da es sonst ganz akut zu schwersten psychischen Veränderungen und Krisensituationen kommen kann.
Selbst körperliche Erkrankungen wie zum Beispiel Asthma oder Diabetes mellitus können unter seelischen Belastung zu akut bedrohlichen Notfälle führen.
Es ist zwingend erforderlich, dass derjenige, der derartige Maßnahmen durchführen will, zunächst einmal feststellen muss, ob die Methode für den jeweiligen Klienten evtl. Ausschlussgründe, also Kontraindikationen bietet.

Sofern doch unerwartet plötzliche Krisensituationen auftauchen, muss eine ausreichende Kompetenz vorliegen, um diesen Krisen begegnen zu können und eine Gefährdung der Klienten abzuwenden.
Lt den Veröffentlichungen des Begründers der ST, Herrn Bernd Joschko, sollen 17% der Klienten körperlich krank und 26% psychisch krank sein, so dass hier ein unvertretbar hohes Risiko besteht, welches ohne Prüfung der Kenntnisse und Fähigkeiten des Therapeuten nicht hingenommen werden kann.
Es sind ferner sowohl ärztliche Fachkenntnisse des Therapeuten vor Beginn der Therapie wie auch bei deren Durchführung erforderlich. Ohne diese Kenntnisse und Fähigkeiten besteht eine Gefährdung der Klienten und zwar in physischer und psychischer Hinsicht.
Nach der von den Gerichten entwickelten sog. Eindruckstheorie ist für die Erfüllung des Tatbestandes „Ausübung der Heilkunden“ auch das subjektive Empfinden des „Kunden“ maßgeblich. Die ST ist nach den bekannten Veröffentlichen geeignet den Eindruck zu erwecken, dass mit den angewandten Methoden nahezu jeder Krankheit (bis hin zu Krebs, Aids, MS, Suizidalität uv.m.)geheilt werden kann, und zwar gefahrlos.
Dadurch entsteht der Eindruck, dass der Besuch eines Arztes oder anderer medizinisch Kundiger nicht mehr notwendig ist.
Dem steht auch nicht entgegen, dass üblicherweise darauf hingewiesen wird, dass ein „ST über keine medizinische Qualifikation verfügt und der Klient die alleinige Verantwortung trägt, da der gegenteilige Gesamteindruck klar überwiegt.
Unter Würdigung der gesamten Sach- und Rechtslage ist daher die „ST“ Ausübung der Heilkunden und damit nach dem HP Gesetzt  erlaubnispflichtig.
Sie sind nach unserer Kenntnis nicht im Besitz dieser Erlaubnis oder einer Approbation als Ärztin; Sie erfüllen damit mit einiger Wahrscheinlichkeit den Straftatbestand des § 5 HeilprG. Wir beabsichtigen daher, demnächst gegen Sie eine (kostenpflichtige: ca. 200 Euro) Anordnung zu erlassen, in der Ihnen die Ausübung der ST ohne HP-Erlaubnis oder ärztliche Approbation, sowie die Werbung für von Ihnen durchgeführte ST durch Medien aller Art untersagt wird. Dies umfasst auch, sofern vorhanden, Ihre Internetseiten, sowie darin enthaltene Links zu anderen Seiten, welche für eine Durchführung der ST durch sie werben.
Wir rücken damit von der in unserem Schreiben vom April 2003 vertreten Auffassung ab, welche aufgrund neuerer uns zur Kenntnis gelangter Informationen nicht mehr zu halten ist.
Gemäß Art 28 Abs. 1 des Bayerischen  Verwaltungsverfahrensgesetztes erhalten sie hiermit vor Erlass einer Anordnung Gelegenheit, sich bis zum 02.04.2004 zu äußern.

Dobmeier
Verwaltungsoberinspektor

Brief Bernd Joschko an das Referat für Gesundheit und Umwelt in München

5. März 2004 – Bernd Joschko: Referat für Gesundheit und Umwelt – Dachauerstr. 90 – Landeshauptstadt München:

Sehr geehrter Herr Verwaltungsoberinspektor Dobmeier

Ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen, dass ich den Bürgern in Ihrem Zuständigkeitsbereich die Synergetik Therapeuten dieser Liste empfohlen hatte, da ich dachte dies wäre auch in Ihrem Sinne. Von einigen Synergetik Therapeutinnen bekam ich Ihr Schreiben von vor 3 Tagen übermittelt, indem Sie Ihre Einschätzung vom April 2003 widerrufen. Selbstverständlich möchte ich nichts ungesetzliches tun und auch die angeschriebenen Synergetik Therapeutinnen nicht in Schwierigkeiten bringen, so daß ich die komplette Adressliste für hilfesuchende Brustkrebsklientinnen ab sofort abschalten werde.

Ich finde es zwar sehr Schade, da dies ja ein Beitrag war zur Kostensenkung im Gesundheitswesen und auch die Brustkrebsklientinnen sich immer sehr freuten und es bisher nicht verboten war.
Ich habe mit Datum vom 1. März 2004 allen Synergetik Therapeuten empfohlen keine synergetischen Innenweltreisen mehr für kranke Menschen durchzuführen, ohne ihr zuständiges Gesundheitsamt um eine Sondergenehmigung zu bitten, wenn denn die kranken Klienten dies unbedingt wünschen.

Auffällig in Ihrem Schreiben sind die Argumente, die überweigend wörtlich mit den Sätzen eines Dr. Hepp vom Gesundheitsamt Goslar identisch sind. Mit diesem Amt führe ich eine juristische Klärung herbei, denn Dr. Hepp hat vor einem Jahr einem Synergetik Therapeuten Uwe Ibenthal – im Gegensatz zu Ihnen – die Tätigkeit der Durchführung von synergetischen Innenweltreisen komplett verboten. Auch hat mir das Regierungspräsidium Darmstadt – das mir meine Berufsausbildung als ordentlich durchgeführte bescheinigte – empfohlen, eine juristische Klärung durchzuführen.

Ich schätze mich glücklich, daß Dr. Hepp diesen Fall des Verbots auch auf mich und die Verbandsvorsitzende Sylke Urhahn ( die im Auftrag ihrer 128 Mitglieder handelt) übertragen hat – so daß jetzt der Weg bis in die höchste Gerichtssprechung möglich wird. Solange unterstütze ich selbstverständlich jede Zurückhaltung bezüglich von Selbstheilungsmaßnahmen bei kranken Menschen.

Ich danke Ihnen für Ihr Verständnis – denn ich bemühe mich seit Jahren Wege der Klärtung zu finden.
Mit freundlichen Grüßen Bernd Joschko

PS: Ich möchte die Informationen dieser Brustkrebsstudie weiterhin im Netz halten, denn diese Studie gibt es nun schon seit 4 Jahren und es gibt auch einige wenige Heilpraktiker und 12 Ärzte und Ärztinnen, die die Methode der Synergetik Therapie zur Anleitung von Selbstheilung durch Selbsterfahrung erlernt haben. Allerdings möchte ich die Informationsdarstellung der Brustkrebsstudie in Zukunft um Audioinformationen aus Brustkrebssessions ergänzen, um damit den Verdacht zu entkräften – den Sie ja auch erhoben haben – wir würden unsere Klientinnen beeinflussen. Die Tonaufnahmen sollen verdeutlichen, daß wir reine Selbsterfahrung durchführen. Beim Lesen der veröffentlichten Sessions kann man das naturgemäß nicht so gut feststellen, sodaß ich diesen Fehler beheben möchte. Ausserdem sehe ich mich als Leiter des Brustkrebsinstituts verpflichtet, alle meine Ergebnisse offenzulegen.

Ergebnis

Da das Gesundheitsamt München - Referat für Gesundheit und Umwelt, Verwaltungsoberinspektor Dobmeier die Mitglieder der Adressliste der Brustkrebsstudie angeschrieben und Verfahren - Vergehen wg. Heilpraktergesetz - angedroht hat, haben wir uns entschlossen, die Adressenliste abzuschalten.

Die Synergetik Profilerin Brigitte Molnar erhält am 08 April 2004 ebenfalls ein Sofortverbot in München.

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