Briefe an die Bezirksregierung Braunschweig

Jean-Pascal Rath ist zuständig für die erneute Überprüfung des Bescheides vom 8.1.04 Gesundheitsamt Goslar von Dr. Hepp: Berufsverbot der Synergetik Therapeuten Sylke Urhahn (Berufsverbandsvorsitzende BVSTeV.) und Begründer Bernd Joschko

Er schreibt: „Der Landkreis Goslar hat mir Ihren Widerspruch gegen den Bescheid des Landkreises vom 8.1.04 zur Entscheidung vorgelegt. Ich werde nach Prüfung der Sach- und Rechtslage zeitnah entscheiden“ Im Auftrag Pascal Rath

Hier einige „Offene Briefe“ von besorgten Synergetik Therapeuten. Fast alle haben jeweils ihren Brief an Sie gefaxt – hier der Abdruck, damit Öffentlichkeit hergestellt ist:

Überblick der Briefe

1. Heike Sansoni: Das öffentliche Interesse ist, dass es diese Methode gibt, sonst würde es nicht so viele Praxen mit ausschließlich selbstzahlenden Klienten geben.

Kopie an: Jean-Pascal Rath / Bezirksregierung Braunschweig

Gesundheitsamt Landkreis Goslar
Dr. med. Martin Hepp
Heinrich-Pieper-Str. 9
38640 Goslar

Heike S. … – Synergetik-Profilerin
Mitglied im Berufsverband BVST e.V.
Berlin, den 4.2.04
Informationen zu den Synergetik Therapie Einzelsitzungen

Werter Dr. Hepp,
ich habe das Geschehen in Goslar und Ihre Bescheide an meine Synergetik-Kollegen verfolgt.
Gerne möchte Ihnen in der Anlage unser Informationsblatt zu den Synergetik Therapie Einzelsitzungen mit Ethikrichtlinien unseres Berufsverbandes zusenden. Dieses wird vor Beginn einer ersten Synergetik-Sitzung mit jedem Klienten ausführlich durchgesprochen und als gegenseitige Vereinbarung unterzeichnet.

Sicherlich können Sie sich schon anhand dessen ein Bild machen, wie ausführlich jeder Klient von unserer Methode informiert wird.
Ich selbst liebe diese, meine Arbeit und diese wunderbare Selbsterfahrungs-Methode. Das Tolle daran ist: sie hat keine Nebenwirkungen und steigert das Wohlbefinden auf mehreren Ebenen.
Ich bin seit drei Jahren mit dieser Arbeit hauptberuflich tätig.

Obwohl ich alleinerziehende Mutter bin, habe ich nicht das Risiko gescheut, mich mit diesem relativ neuen Beruf selbständig zu machen.
Ich bin mir sicher, dass auch Sie nach Überprüfung ein anderes Bild bekommen und meinen Kollegen nicht mehr die selbständige Ausübung der Synergetik-Therapie und des -Profilings untersagen. Zumal Sie speziell in Bernd Joschko den Erfahrensten mit dieser Methode überhaupt in Ihrem Landkreis und Infocenter haben.
Wenn Sie möchten, schicke ich Ihnen gern einige Stellungnahmen meiner Klienten zu, denen ich im Laufe der Jahre Begleiterin sein konnte (darunter übrigens auch eine Mitarbeiterin eines Berliner Gesundheitsamtes und mehrere Ärzte und Psychologen).

Keiner von denen würde wollen, dass die Synergetik-Methode verboten wird. Und keiner könnte bestätigen, dass sie eine „..akute Gefahr für die öffentliche Sicherheit..“ ist.
Das öffentliche Interesse ist, dass es diese Methode gibt, sonst würde es nicht so viele Praxen mit ausschließlich selbstzahlenden Klienten geben.

Mit freundlichen Grüßen:

Anlage: erwähnt
Kopie an: Jean-Pascal Rath / Bezirksregierung Braunschweig

2. Gero Gericke: Wie ich erfahren habe stehen Sie vor der Situation, die Synergetik-Therapie als Methode der Begleitung von Selbstheilungsprozessen einer erneuten Prüfung unterziehen zu dürfen.

Offener Brief, Bad Honnef, den 05.02.2004
 
Sehr geehrter Herr Rath,
 
wie ich erfahren habe stehen Sie vor der Situation, die Synergetik-Therapie als Methode der Begleitung von Selbstheilungsprozessen einer erneuten Prüfung unterziehen zu dürfen. Ich erlaube mir anzuregen, dass Sie sich diesmal etwas detaillierter als beim letzten Mal mit der Materie beschäftigen.
 
Wie Ihnen sicherlich nicht entgangen ist, finden sich täglich neue Stellungnahmen, persönliche ERFAHRUNGSberichte – bisher in erster Linie von Synergetik-Therapeuten, aber in zunehmendem Maße auch von deren Klienten, die von greifbaren und teilweise bewegenden Erlebnissen erzählen. Dabei auch von Menschen, die wesentlich mehr Erfahrung im Gesundheitswesen und im therapeutischen Umfeld haben als ich selbst. In diesem Zusammenhang verweise ich insbesondere auf folgende zwei Berichte: http://www.infocenter-goslar.de/roswitha.html von Roswitha Schneider und http://www.infocenter-goslar.de/1-mail-an-hepp.html von Barbara Kirschke-Hellrung.
 
Ich selbst bin auf der Suche nach einer Antwort auf folgende Frage vor ca. 3 Jahren auf die Synergetik-Therapie gestoßen:
 
Wenn auch „unheilbare“ Krankheiten durch Lösung von psychischen Konflikten heilen können, wie finde ich dann bloß die Konfliktursachen und die Lösungen?
 
Die Suche wurde immer wichtiger wegen eines körperlichen Problem, das ich damals hatte. Ich habe mit der Synergetik-Therapie die Antworten auf meine Fragen gefunden. Und dazu viele Antworten auf Fragen, von denen ich gar nicht wusste, dass sie in mir stecken und mich an meiner Entfaltungsfähigkeit hindern. Man muss gar nicht krank sein, um einen großen Gewinn für sich aus dieser Arbeit zu ziehen. Häufig ist es einfach ein innerer Dialog mit Familienmitgliedern, dem Partner oder anderen nahestehenden Personen – so etwas wie „Frieden machen und Erkenntnisse gewinnen“ im persönlichen Umfeld. Was glauben Sie, was darin eine Kraft steckt!
 
Kennen Sie die Geschichte von dem „Todkranken“, dem der Pfarrer sagte „machen Sie Frieden mit Ihrer Familie“ – und er tat es (das kann man auch ruhig im Außen tun, Synergetik ist ein lebendiger Prozess – die Lehre vom Zusammenwirken, geht weit über innere Bilder hinaus) und wurde plötzlich wieder gesund? – unerklärliche Spontanremission? Nein, das ist vollkommen logisch und für uns, die so etwas erfahren haben – ganz normal! Hat nichts zu tun mit Hokuspokus, Nah- und Fernheilung oder Hypnose. Und fragen Sie bitte als Gutachter jemanden, der etwas ERFAHREN hat! Oder würden Sie zu einem Dachdecker gehen, um sich von Ihrem KFZ ein Gutachten erstellen zu lassen? Klinische Psychologie oder auch Hypnosetherapie ist mindestens so weit weg von Synergetik-Therapie wie ein Dachdecker von einem KFZ-Sachverständigen!
 
Synergetik-Therapie ist also sehr vielseitig. Man kann die Technik der direkten Ansprache in inneren Bildern (das ist der Kern der Arbeit!) neben gesundheitlichen Themen nutzen für Persönlichkeit, Partnerschaft, Beruf (von Single Coaching über Team Coaching, Konfliktlösung, Mobbing-Klärung bis hin zu kreatives Projektieren oder Zukunftswerkstatt), Sport. Man kann es auch lassen – das liegt in der Selbstverantwortung eines jeden Einzelnen. Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass Synergetik-Therapie für Menschen ohne Selbstverantwortung wahrscheinlich nicht funktioniert. Deswegen ist auch jede Angst vor der Unmündigkeit der Klienten oder deren Beeinflussung an den Haaren herbeigezogen!
 
Ich freue mich, dass Goslar uns die Möglichkeit gibt, alle Erfahrungen mal gezielt zu sammeln und zu präsentieren. Es ist Zeit für einen grundlegenden Kurswechsel in unserem Gesundheitssystem! Und es gibt Alternativen, dokumentiert z.B. durch Artabana (www.artabana.de) und die wachsende Zahl von Hamer-Stammtischen (http://www.pilhar.com/News/Seminar/Detail_Deutschland_Stammtisch.htm) in Deutschland zur präzise biologisch nachvollziehbaren und diagnostizierbaren ursächlichen Herkunft (nicht nur) von Krebserkrankungen. Auch hier gilt meines Erachtens: erst studieren und dann entscheiden, ob was dran ist oder nicht. Und wenn was dran ist, dann besser VORHER wissen!
 
Abschließend möchte ich anmerken, dass ich persönlich aus meiner Erfahrung heraus für die Synergetik-Therapie als Methode eintrete und bereit bin, eine Anerkennung bzw. das Recht auf freie Ausübung mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln des Rechts, der Öffentlichkeitsarbeit (PR), persönlicher Kontakte etc. zu unterstützen – unabhängig von meiner Unterstützung für den Berufsverband der Synergetik-Therapeuten (BVST e.V.) www.bvst.net
 
Dies ist ein offener Brief. Für seine Beachtung danke ich im voraus und freue ich mich auf Ihre Antwort! Alle Briefe von Kollegen und Klienten finden Sie unter www.infocenter-goslar.de . Wenn Sie Ihre eigenen Erfahrung mit Synergetik-Therapie oder innerPictures Coaching gemacht haben und diese mit mir oder vielen anderen Menschen teilen möchten, schreiben Sie bitte an mail@innerpictures.com
 
Freundliche Grüße
MO!MENT
 
Gero …
 
_______________________________________________
 
MO!MENT® – Motivation Management
Unternehmensberatung * Coaching * Trainings
 
Dipl. Wirtsch.- Ing. Gero …

– kommunikationsberatung intern u. extern
– motivations- und kommunikationstraining
– führungstraining
– schulungen zur gesundheitsvorsorge im unternehmen
– innerPictures single und team coaching
 
– software- und internetschulungen
 
– consultations and training
– doradztwo, konsulting i szkolenia

3. Friedrich Baumann: Sie brauchen dabei nur den Vorgaben der Niedersächsischen Landesregierung zu folgen, die auf ihrer Internetseite „Soziales“ folgende Leitsätze ausgibt: „Jeder Mensch ist einzigartig und hat Talente und Begabungen, die wir in der Gemeinschaft brauchen. Politik soll den Rahmen schaffen, in dem sich Alt und Jung, Alleinerziehende und Familien, Gesunde, Kranke und Behinderte entfalten können.“

Bezirksregierung Braunschweig
z. Hd. V. Herrn Pascal Rath
Bohlweg 38
38100 Braunschweig

Friedrich B. …
den 5. Febr. 2004
 
 
AZ 108.41022
Offener Brief
 
Sehr geehrter Herr Rath,
 
nachdem in Goslar mit dem Verbot der Berufsausübung von drei Synergetik Therapeuten wohl einiges schief gelaufen ist, was im Eifer des Gefechtes ja mal vorkommen kann, haben Sie nun die Gelegenheit, mit einer weisen Entscheidung die Angelegenheit zu aller Zufriedenheit zu lösen. Sie brauchen dabei nur den Vorgaben der Niedersächsischen Landesregierung zu folgen, die auf ihrer Internetseite „Soziales“ folgende Leitsätze ausgibt:

„Jeder Mensch ist einzigartig und hat Talente und Begabungen, die wir in der Gemeinschaft brauchen. Politik soll den Rahmen schaffen, in dem sich Alt und Jung, Alleinerziehende und Familien, Gesunde, Kranke und Behinderte entfalten können.“

Und auf der Seite „Arbeit“ stehen die Sätze:
„Menschen brauchen Arbeit, …. , bestmögliche Startchancen,…
Das Land hilft, damit Menschen auf dem Arbeitsmarkt ihren Platz finden …
Nur wer bereit ist, immer Neues zu lernen, wahrt seine beruflichen Chancen. Lebenslanges Lernen ist die Devise.“
 
Ich denke dass es Ihnen nicht besonders schwer fallen dürfte, nach den offiziellen Vorgaben der Landesregierung zu entscheiden.
 
Wie würde andernfalls die Regierung dastehen, wenn die Europäische Commission die Synergetik Therapie in ihre Förderprogramme aufnimmt? Und wie würde sie erst recht dastehen, wenn Herr Bernd Joschko für seine Bahn brechende Innovation der Synergetik Therapie einen Nobelpreis erhält? Bitte tun Sie sich selbst, Ihrer Regierung und dem Deutschen Volke diese Blamage nicht an!
 
Nicht die kämpferische Verteidigung eines begangenen Fehlers, sondern sein Eingestehen und die schnellstmögliche Wiedergutmachung zeugen von wahrer menschlicher Größe. Wenn es Ihnen wirklich um das Wohlergehen des Volkes geht, werden Sie wissen, was Sie zu tun haben und damit eine tiefe innere Befriedigung erfahren.
 
Im Namen aller Menschen, denen die Synergetik Therapie bereits aus tiefer seelischer Not und langjähriger körperlicher Beschwerden herausgeholfen hat und in Zukunft noch heraushelfen wird, bedanke ich mich bei Ihnen im voraus auf das allerherzlichste und verbleibe
 
Mit vorzüglicher Hochachtung
 

4) Diplom-Psychologe Michael Gerards:... Das von Dr. Hepp angeführte "Rückwärtszählen und dem Suggerieren vom Herabsteigen in die eigene Seele sowie das Öffnen von Türen": In frei zugänglichen Büchern zur Selbsthypnose werden durchaus vergleichbare Methoden angeboten, mit denen der Leser sich selbst in einen Zustand fokussierter Aufmerksamkeit versetzen und diesen in gewinnbringender Weise nutzen kann

Bezirksregierung Braunschweig
Bohlweg 38
38100 Braunschweig

z. Hd. von Herrn Jean-Pascal Rath Saarburg, 15.02.2004

Sehr geehrter Herr Rath,
seit einiger Zeit verfolge ich die Entwicklung der Synergetik-Therapie in Goslar. Ich habe nach einer Reihe von eigentherapeutischen Synergetik-Sitzungen im Juni 2003 mit der Synergetik-Ausbildung begonnen und im Januar 2004 die Grundausbildung abgeschlossen. Da ich als Diplom-Psychologe im Rahmen meiner beruflichen Entwicklung auch eine Reihe von Fortbildungsseminaren zur Hypnotherapie besucht habe, möchte ich zu dem von Herrn Dr. Hepp ausgesprochenen Berufsverbot gegen Herrn Joschko und Frau Urhahn wie folgt Stellung nehmen (Zitate sind – soweit nicht anders angegeben – aus dem an Herrn Joschko gerichteten Bescheid vom 08.01.2004 von Dr. Hepp entnommen (veröffentlicht unter http://www.infocenter-goslar.de/bescheid-8-1-04.html )):

(1) Herr Dr. Hepp führt in seinem Verbot der selbstständigen Ausübung der Synergetik-Therapie und des Synergetik-Profilings zunächst an, dass „für die Ausübung der Heilkunde, ohne als Arzt bestallt zu sein, eine Erlaubnis erforderlich“ ist. Im weiteren wird festgestellt, dass „Ausübung der Heilkunde jede Berufs- oder gewerbsmäßig vorgenommene Tätigkeit zur Feststellung, Heilung oder Linderung von Krankheiten, Leiden oder Körperschäden bei Menschen“ ist, die „nach allgemeiner Auffassung ärztliche bzw. medizinische (heilkundliche) Fachkenntnisse“ voraussetzt.

Kommentar: Genau diese Auffassung wurde uns in der Synergetik-Therapie Ausbildung vermittelt: Synergetik-Therapie stellt keine Ausübung von Heilkunde dar, da in der Synergetik-Therapie (a) weder im medizinischen Sinn verstandene Krankheiten, Leiden oder Körperschäden festgestellt noch (b) diese durch Methoden der Synergetik-Therapie geheilt werden sollen. In der Synergetik-Therapie geht es um die Aufdeckung und Aufarbeitung von Beziehungskonflikten, die in der Innenwelt des Klienten verankert sind. Zu dieser Klärung von internal repräsentierten, sozialen Konflikten stehen neben der Synergetik-Therapie eine Vielzahl psychologisch, philosophisch, religiös, spirituell oder esoterisch orientierter Methoden zur Verfügung, für deren Anwendung bei der Konfliktaufarbeitung ärztliche Fachkenntnisse sicherlich nicht notwendigerweise gegeben sein müssen (was nicht heißen soll, dass Personen, die über diese Fachkenntnisse verfügen, nicht auch in der Lage und verpflichtet sind, ihre Patienten bei der Bewältigung von externen oder internen Beziehungskonflikten zu unterstützen). Da aber das Aufgabenfeld der Synergetik-Therapie aus dem Bereich der Ausübung von Heilkunde herausfällt, kann von einem Synergetik-Therapeuten nicht erwartet werden, dass er sich vor Aufnahme seiner Tätigkeit um die Aneignung medizinischer Fachkenntnisse (etwa durch den Erwerb des Heilpraktikerscheins) bemüht.
Also: Synergetik-Therapie – und hier wird sicherlich auch Dr. Hepp zustimmen – ist nicht der „Ausübung von Heilkunde“ zuzurechnen.

(2) Auf der zweiten Seite seines Bescheides vertritt Dr. Hepp die Auffassung, dass die Synergetik-Therapie den Eindruck erweckt, „mit den angewandten Methoden jede Krankheit heilen zu können, und zwar gefahrlos. Dadurch entsteht (beim Klienten; Anmerkung des Verfassers) der Eindruck, dass der Besuch eines Arztes oder anderen medizinisch Kundigen nicht mehr notwendig ist. Dem steht auch nicht entgegen, dass Sie darauf hinweisen, dass ein Synergetik-Therapeut über keine medizinische Qualifikation verfügt und der Klient die alleinige Verantwortung dafür trägt“.

Kommentar: In der Ausbildung wurde uns vermittelt, dass Synergetik-Therapie keine Heilung im Sinne einer Einwirkung von Außen auf den Klienten ermöglicht, sondern sie allenfalls die Aktivierung der Selbstheilungskräfte beim Klienten unterstützt. Dabei wird davon ausgegangen, dass diese Aktivierung der Selbstheilungskräfte des Klienten dadurch erfolgen kann, dass dieser die in seiner Innenwelt verankerten Konflikte durch die Bearbeitung mit den Methoden der Synergetik-Therapie auflöst. Die Ausbildungsteilnehmer wurden angehalten, diese – hier aus Platzgründen sehr vereinfacht wiedergegebene – Sichtweise nachhaltig den Klienten zu vermitteln, um eben nicht den Eindruck zu erwecken, Synergetik-Therapie mache eine medizinische Behandlung überflüssig. In dem Therapie-Vertrag, den der Klient, der sich für eine Synergetik-Therapie entscheidet, und sein Therapeut unterzeichnen, wird nicht nur – wie Dr. Hepp richtig feststellt – der Klient darüber informiert, dass der Synergetik-Therapeut über keine medizinische Qualifikation verfügt, sondern ihm wird – was Dr. Hepp offensichtlich entgangen ist – ebenso deutlich vermittelt, dass (a) im Zusammenhang mit der Synergetik-Therapie keine Heilungsversprechen gemacht werden, (b) keine Diagnosen oder Therapien im medizinischen Sinne durchgeführt werden oder Heilkunde im Sinne des Heilpraktikergesetzes oder Psychotherapie praktiziert wird und (c) dass durch die Synergetik-Therapievereinbarung keine Entscheidung getroffen wird, ob und in welchem Umfang medizinische oder psychotherapeutische Versorgung vom Klienten in Anspruch genommen werden soll oder muss (vgl. den unter http://www.synergetik.biz/therapievereinbarungJuni02.PDF veröffentlichten Therapievertrag „Informationen zu den Synergetik-Therapie Einzelsitzungen“). Sollte im Vorfeld der Durchführung einer Synergetik-Therapie der Klient durch die Verwendung des Begriffs „Therapie“ in der Bezeichnung „Synergetik-Therapie“ den Eindruck haben, er unterziehe sich einer Krankheitsbehandlung, wird spätestens im direkten Kontakt zwischen Synergetik-Therapeut und Klient dieser Bewertung des Klienten vom Synergetik-Therapeut entgegengewirkt.

(3) Dr. Hepp begründet sein Untersagung der Ausübung der Synergetik-Therapie und des Synergetik-Profilings insbesondere mit der Befürchtung, dass die Methoden der Synergetik-Therapie für bestimmte Klienten (er nennt explizit Asthma, Diabetes mellitus, meint aber auch Klienten mit Krankheitsbildern, bei denen Hypnose kontraindiziert ist) eine Gefährdung darstellen:

„Die Klienten werden durch Handlungen des Therapeuten wie Abspielen einer Musik, insbesondere auch das Vorlesen eines Entspannungstextes mit den Methoden der Suggestion in einen Zustand der Entspannung versetzt. Hierbei werden technische Abläufe eingesetzt, wie etwa das Rückwärtszählen und dem Suggerieren vom Herabsteigen in die eigene Seele sowie das Öffnen von Türen und auch weitere Interventionen, die zum einen den Abläufen einer medizinischen Hypnose entsprechen und zum anderen weitere suggestive Einflussnahmen auf den seelischen Zustand des Patienten darstellen.“
Kommentar: Dr. Hepp beschreibt hier zunächst durchaus richtig das in der Synergetik-Therapie übliche Vorgehen, mit dem eine Innenweltreise des Klienten häufig eröffnet wird. Durch die Entspannung, die zu Beginn durch Instruktionen des Therapeuten eingeleitet wird, wird es dem Klienten und Therapeuten erleichtert, sich in der Innenwelt einzufinden und sich auf diese einzulassen. Die Entspannung hat in der Synergetik-Therapie somit im Sinne eines Rituals vor allem die Funktion, den Übergang von der Außenweltorientierung auf die Innenwelt flüssig zu gestalten.

Nun sind solche Entspannungsinstruktionen sicherlich nicht als gefährlich einzuschätzen. Entspannung zählt heute zu unserem Kulturgut, ihr positiver Wert wird über Fernsehen, Radio und die Presse verdeutlicht, Entspannungsmethoden werden – auch außerhalb des medizinischen Gesundheitswesens – vermittelt, in jeder gut sortierten Buchhandlung kann der mündige Bürger käuflich Entspannungskassetten erwerben, die von ihrem Inhalt sich nicht von den in der Synergetik-Therapie eingesetzten Instruktionen unterscheiden.

Ähnliches gilt für das von Dr. Hepp angeführte „Rückwärtszählen und dem Suggerieren vom Herabsteigen in die eigene Seele sowie das Öffnen von Türen“: In frei zugänglichen Büchern zur Selbsthypnose werden durchaus vergleichbare Methoden angeboten, mit denen der Leser sich selbst in einen Zustand fokussierter Aufmerksamkeit versetzen und diesen in gewinnbringender Weise nutzen kann (vgl. etwa das ausgezeichnete Buch von B. M. Alman und P. T. Lambrou „Selbsthypnose. Ein Handbuch zur Selbsttherapie“, 1995, Heidelberg, Carl-Auer-Systeme). Auch Herr Prof. Dr. Revenstorf, auf dessen kurzes Statement über die Synergetik-Therapie sich Dr. Hepp bezieht, hat ein entsprechendes Buch veröffentlicht, in dem er verschiedene Trance-Strategien zur Einleitung der Selbsthypnose, zur Aktivierung von persönlichen Ressourcen, zur Bearbeitung vergangener Erfahrungen und zur Programmierung des Erfolgs in der Zukunft beschreibt. Darüber hinaus werden von ihm Geschichten und Metaphern, die Lösungen für Problemkonstellationen implizit enthalten und deren Anwendung sich in der Hypnotherapie bewährt hat, wiedergegeben (D. Revenstorf, R. Zeyer „Leistungssteigerung und Streßbewältigung durch Selbsthypnose“. 1997, Heidelberg, Carl-Auer-Systeme). Wenn nun aber diese Ansätze von einem „Nichtfachmann“ (dem Leser) ohne jede Unterstützung durch eine andere Person durchgeführt werden können, bleibt mit unklar, warum plötzlich in Begleitung eines Synergetik-Therapeuten Entspannung, Rückwärtszählen und Öffnen von Türen eine Gefährdung darstellen sollen.

Zu diesen könnten sie möglicherweise werden, wenn sie in der Synergetik-Therapie im Kontext weiterer Interventionen, die – nach Dr. Hepp – „zum einen den Abläufen einer medizinischen Hypnose entsprechen und zum anderen weitere suggestive Einflussnahmen auf den seelischen Zustand des Patienten darstellen“, eingesetzt würden. Leider beschreibt Dr. Hepp nicht, um welche Interventionen es sich hier handeln soll – aber die Gleichsetzung dieser nicht näher bezeichneten Synergetik-Therapie-Methoden mit Abläufen einer medizinischen Hypnose zeigen den erfahrenen Synergetik-Therapeuten und auch mir nach der Grundausbildung, dass Dr. Hepp wesentliche Unterschiede zwischen Synergetik-Therapie und Hypnose offensichtlich nicht nachvollziehen kann: Durch die oben genannten Methoden Entspannung, Rückwärtszählen, Türen öffnen wird zwar auch in der Synergetik-Therapie ein hypnoider Zustand erreicht, der durch eine gewisse Loslösung vom Alltag und durch körperlich-seelische Entspannung gekennzeichnet ist. Aber während in der Hypnose nun durch weitere, vom Hypnotiseur vermittelte hypnotische Induktionen eine deutliche Vertiefung der Trance angestrebt und diese als Grundlage für hypnotherapeutische Interventionen genutzt wird, überlässt der Synergetik-Therapeut nach der Entspannungsinstruktion die Führung weitgehend dem Klienten: nicht die hypnotischen Induktionen, sondern die Selbsterfahrungen des Klienten während seiner Innenweltreise bestimmen Inhalte, zeitliche Struktur und Verlauf der Sitzung. Übernimmt der Therapeut in der Hypnose eine aktive, steuernde und häufig auch zielorientierte Rolle, so begleitet in der Synergetik-Therapie der Therapeut den Klienten auf seiner Reise durch die Innenwelt, in dem er sich vor allem das Erleben des Klienten in den verschiedenen Repräsentationsebenen beschreiben lässt, ihn zur erlebniszentrierten Auseinandersetzung mit sich selbst und auftauchenden Gestalten ermutigt und – ohne dabei zielorientierte Vorgaben zu machen – einen Rahmen für die Erprobung möglicher Konfliktlösungen in der Innenwelt schafft. Inwieweit der Klient dabei auf Angebote des Therapeuten eingeht, bleibt seiner eigenen Entscheidung überlassen. Es ist durchaus möglich, dass während einer Synergetik-Sitzung Phänomene beobachtet werden können, die denen in der Hypnose ähnlich sind (etwa Dissoziation, Altersregression oder -progression, Zeitverzerrung). Sie werden aber in der Regel als solche nicht vom Synergetik-Therapeuten intendiert und als Folge seiner Handlungen zwangsläufig erwartet, sondern sind eingebettet in die aktuellen Selbsterfahrungen des Klienten und ergeben sich als natürliche Begleiterscheinungen des synergetischen Prozesses. Dies überrascht erfahrene Hypnotherapeuten – wie etwa Prof. Dr. Revenstorf als Vertreter der Milton-Erickson Gesellschaft – sicherlich nicht: Phänomene, die als Erscheinungsweise der Hypnose bezeichnet werden, sind nicht ausschließlich an das Vorhandensein eines besonderen Bewusstseinszustandes namens Hypnose gebunden, sondern können auch im Alltag beobachtet werden. Da sich Synergetik-Therapie mit den „alltäglichen“ Lebenserfahrungen des Klienten befasst und er sich diese im Kontext seiner Selbsterfahrung zugänglich und bearbeitbar macht, kann das natürliche Auftreten hypnoseähnlicher Phänomene, die uns eben auch im Alltag begegnen, im Rahmen der Synergetik-Therapie natürlich nicht verhindert werden.
Herr Dr. Hepp spricht von „weiteren Interventionen, die … weitere suggestive Einflussnahmen auf den seelischen Zustand des Patienten darstellen“. Im Rahmen der Synergetik-Therapie-Grundausbildung wurden explizit keine Verfahren vermittelt, die im engeren Sinn der Hypnotherapie zuzurechnen sind und auf das Erzielen von tiefen Trancezuständen durch Fremdsuggestion oder die hypnotische Induktion von Erscheinungsweisen der Hypnose gerichtet sind. Bei den Verfahren, die im Rahmen der Ausbildung gelehrt werden, kann man davon ausgehen, dass der Klient den Prozess weitgehend selbst gestaltet und bei Bedarf jederzeit beenden kann.

Sicherlich kann Herr Joschko als Begründer der Synergetik-Therapie weitere Abgrenzungen zwischen Synergetik-Therapie und Hypnose aufzeigen und damit der Verwechslung dieser beiden Therapierichtungen durch Herrn Dr. Hepp entgegenwirken – nur muss ihm dazu der notwendige Raum zugestanden werden.

Vor dem Hintergrund meiner eigenen Erfahrungen während der Eigentherapie und der Grundausbildung kann ich die von Herrn Dr. Hepp vorgenommene Einschätzung zur Gefährlichkeit der Synergetik-Therapie nicht nachvollziehen. Prozesse der Selbsterfahrung sind nicht immer angenehm, zeigen die eigenen Grenzen, aber auch die hinter diesen Grenzen liegenden Möglichkeiten auf. Weder bei mir noch bei den anderen Teilnehmern meiner Ausbildungsgruppe konnte ich anhaltende negative Wirkungen der Synergetik-Therapie beobachten, wohl aber Prozesse der Persönlichkeitsentfaltung und -entwicklung. Ein Verfahren wie die Synergetik-Therapie, das von Herrn Joschko aus der Integration vieler verschiedener alternativer ganzheitlicher Therapieansätze entwickelt wurde, wird m. E. seinen Platz im Bereich der Lebensbewältigungshilfe finden, für den das Land Bayern im Jahr 2003 einen neuen Versuch der gesetzlichen Regelung eingebracht hat. Die in dem Gesetzentwurf aus Bayern formulierten Anforderungen an gewerbliche Anbieter von Lebensbewältigungshilfe werden von der Synergetik-Therapie erfüllt. Darüber hinaus hat Herr Joschko seinen Ansatz immer stets transparent in der Öffentlichkeit dargestellt und sich um eine qualifizierte und supervidierte Ausbildung bemüht.

Die Synergetik-Therapie mit einem Berufsverbot zu belegen, ohne genauer ihre Methoden und Möglichkeiten untersucht zu haben, erscheint mir als unverständlicher Akt. Herr Dr. Hepp hat sich aus mir nicht näher bekannten Gründen entschlossen, die Synergetik-Therapie vom Markt der Lebensbewältigungshilfe und Persönlichkeitsentwicklung zu entfernen. Seine Argumentation ist aus meiner Perspektive nicht überzeugend und könnte in dieser allgemeinen Form sicherlich auf sehr viele alternative Therapieverfahren, die nicht der Heilkunde zuzurechnen sind, übertragen werden.

Sehr geehrter Herr Rath, Sie haben die Möglichkeit, eine Lösung für diesen Konflikt zu gestalten, die nicht nur die Überzeugungen von Dr. Hepp, sondern auch die beruflichen Interessen der Synergetik-Therapeuten und insbesondere die Anliegen der Klienten, die sich durch die Synergetik-Therapie eine Unterstützung bei der Lebensbewältigung erwarten, berücksichtigt. Ich hoffe, dass Sie – in dieser durchaus chaotischen Sachlage – zu einer weisen Entscheidung finden.

Mit freundlichen Grüßen 

Michael. G.

 

Diese E-Mail wird Ihnen mit der Post am 16.02.2004 zugesendet. Eine Abschrift des Briefes erhält Herr Dr. Hepp. Ebenso wird dieser Brief Herrn Bernd Joschko zur Veröffentlichung im Internet zur Verfügung gestellt.

5) Inge Kok aus Hamburg empfiehlt Pascal Rath: Kann eine einfühlsame, verständnisvolle und sehr kreative Begleitung für Menschen, die auf der Suche sind, gefährlich sein?

Halstenbek, 4. März 2004

Herrn Jean-Pascal R a t h
Bezirksregierung Braunschweig
Bohlweg 38
38100 Braunschweig

Sehr geehrter Herr R a t h !
Sie beschäftigen sich mit der Frage nach der Qualifikation der Synergetik-Therapeuten. Vor ca. _ Jahr stellte ich mir die selbe Frage, als Patientin. Meine Antwort fiel so positiv aus, daß ich mich mit meinen nunmehr 65 Lebensjahren entschlossen habe, diese Ausbildung noch selbst zu absolvieren. Davon möchte ich Ihnen ein wenig berichten, um damit vielleicht einen kleinen Beitrag zu leisten zu einer Beurteilung, die dieser Sache gerecht wird.

Ich erfuhr von der Synergetiktherapie , nachdem ich vor zwei Jahren an Brustkrebs erkrankt war. Die Angst vor weiteren Erkrankungen überschattete mein Leben. Deshalb ließ ich mich auf einen Versuch ein, nachdem ich mich vorher sehr sorgfältig über diese Therapie informiert hatte. Schließlich konnte ich mittlerweile neben manchen guten, auch auf einige geradezu abenteuerliche Erfahrungen mit so genannten Heilmethoden zurückblicken.

Meine Überraschung war groß. Bei diesen Therapeuten fand ich beinahe alles wieder, was ich aus dem riesengroßen Angebot an an sogenannten Heilmethoden im Laufe eines langen Lebens selbst als sinnvoll und heilsam erfahren hatte. Dazu auch Neues, das Ganze zusammengefügt in einem Konzept, bei dem mir persönlich das Attribut “genial” nicht zu hoch gegriffen erscheint.
Nur eins war ganz anders als alles, was ich bisher kannte. Und gerade dieses Andere traf irgendwo ganz tief in mir ein Echo: Niemand kann mich wirklich heilen, nur ich selbst! Das erfahre ich nun immer wieder ganz konkret: Leiste ich in einer Sitzung Widerstand – und leider tue ich das oft! – geht der Prozess nicht weiter. Kein Synergetik-Therapeut – kann (oder will!) das auflösen. Das kann nur ich selbst. So einfach ist das – und so schwer. Ich kann also das Argument von Herrn Joschko, daß hier keine Heilung im üblichen Sinne, sondern wirklich “nur” eine Anleitung zur Selbstheilung stattfindet, als Patientin mit voller Überzeugung unterstützen.

Ein weiteres Argument für die Ungefährlichkeit dieser Methode möchte ich anführen: Ich arbeite seit 25 Jahren als ehrenamtliche Gesprächstherapeutin am Beratungs- und Seelsorgezentrum St. Petri, im Centrum von Hamburg. Meine ca. 100 Kollegen und ich haben alle eine hauseigene Ausbildung in Partnerzentrierter Gesprächsführung nach Carl Rogers, einem der führenden humanistischen Psychologen. Auch wir legen keine staatliche Prüfung ab und arbeiten seit über 30 Jahren anerkannt und erfolgreich mit unseren Klienten und darüber hinaus zusammen mit Ärzten, Behörden und den verschiedensten Institutionen.

Und eine zweite wichtige Parallele gibt es zwischen dieser Gesprächstherapie und der Synergetik: In Hamburg verstehen wir uns ausschließlich als Begleiter unserer Klienten, sie selbst entscheiden, wie weit sie sich auf sich selbst einlassen wollen bzw. können. Und genau diese Einstellung zu dem Klienten, ihn bei seiner Selbsterfahrung wirklich! nur zu begleiten, findet sich bei Herrn Joschko wieder, liegt seinem Konzept zu Grunde. Also könnte die eingangs gestellte Frage nach der Qualifikation der Synergetik-Therapeuten doch eigentlich auch ganz schlicht lauten:

Kann eine einfühlsame, verständnisvolle und sehr kreative Begleitung für Menschen, die auf der Suche sind, gefährlich sein?

Meine ganz persönliche Antwort lautet: die Synergetik-Therapie kann gar keine Gefahr sein für die Menschheit, aber es kann sehr gut sein, daß sie ihr zum Segen gereichen wird.

In der Hoffnung, daß meine Argumente für Sie vernünftig klingen,
sehr geehrter Herr Rath, verbleibe ich


Mit freundlichen Grüßen

Inge K.

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